Meduno 2006

Vereinsausflug Meduno 2006

September 2006 - Offiziell ging es am Freitag los. Der erste Trupp war schon in den Süden gereist. Die Wettervorhersagen waren wie immer undurchsichtig. Nur dass es in Bayern schönstes Herbstwetter geben würde, das war gewiss. "Das Wetter ist schlecht, das wird nichts", krächzte Sepp Hellinger am Samstag Morgen aus der Freisprecheinrichtung den müden Nachzüglern entgegen. Das erzeugte ersteinmal Ernüchterung und Ratlosigkeit auf den Gesichtern und so wurde die Anreise am nächstgelegenen Rastplatz unterbrochen, um zu beratschlagen. Aber in Meduno geht es doch immer, munterten wir uns auf und zweifelten schließlich an der Auskunft, denn Sepp ist Drachenflieger und hat damit wahrscheinlich andere Vorstellungen von einem guten Flugtag, als wir Gleitschirmflieger. Von Fritz erfuhren wir, dass es am Freitag ganz gut ging, nur Sepp wäre abgesoffen. Eine Runde Mitleid für ihn.

In Meduno angekommen entwickelte sich der Tag wie in Meduno üblich. Für die Gleitschirmflieger endloses Starten und Einlanden und dazwischen auch ein wenig die Gegend erkunden. Selbst Rentnerhelmut und Rentnerpaul fanden Gefallen an diesem Spiel. Und sogar Umsteigerfritz mit seinem neuen Einfachsegler konnte sich länger halten. Nur Sepp wartete lange auf die beste Thermik des Tages. Irgendwann schwang er sich in die Luft, zentrierte ein wenig Sinken und entschwand Richtung Landeplatz. Noch eine Runde Mitleid für ihn.

Abends gab es eine große Festtafel in dem Agritourismo. Erwartungsvoll harrten wir der Pizzen, die da kommen sollten. Der Koch schien jede verkohlte Stelle einzeln anzufertigen, denn es dauerte lange, bis der Letzte bedient war. Hunger ist der beste Koch, so sagt man, und das galt auch hier. Wie sonst konnte es sein, dass diese geschmacksneutralen Teiglinge, auf denen sich sogar Salamis als Wienerle tarnten, doch recht schnell aufgegessen waren. Später hallten noch Pavarottis Melodien durch die Nacht und durch´s Gemäuer. Er bescherte damit den schon zu Bett Gegangenen den Genuß besonderers schöner Gutenachtlieder. Ein Dank dafür auch von den Schlafmützen an dieser Stelle.

Am nächsten Tag das gleiches Spiel, wie in Meduno üblich. Für die Gleitschirmflieger endloses Starten und Einlanden und dazwischen auch ein wenig die Gegend erkunden. Nur Sepp wartete lange auf die beste Thermik des Tages. Und, man sah und staunte, er stieg, flog höher und höher. Die Köpfe der Zuschauer weit im Nacken, sah man ihn fast nicht mehr, so hoch flog er. Sensationell. Eine Runde Applaus für ihn. Damit war bei diesem Ausflug dann doch noch Jedem ein fliegerischer Erfolg möglich. Zufriedene Gesichter und ein letztes Landebier, dann ging es zurück in den sonnigen Norden.